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Ausbau der Regionalen Oberstufe

Ausgangslage und Vorgeschichte

Im Rahmen einer Räumlichen Entwicklungsstrategie hat der Gemeinderat 2014 das Vorgehen in der Schulraumplanung festgelegt. Aufgrund der Erkenntnisse dieser Studie wurde am Standort Hellmatt in Wildegg das neue Unterstufenschulhaus Bünz inkl. Kindergärten gebaut und die Pavillonschule Hellmatt für die Mittelstufe saniert.

Die Analysephase für die Kreisschule Chestenberg wurde mit der Genehmigung des Teilberichts vom 02.12.2021, Aktualisierte Prognose Metron zu Schülerzahlen vom 07.02.2023 abgeschlossen. Die Räumlichkeiten der Oberstufe Hellmatt waren mit den 13 Abteilungen voll ausgelastet. Für den zu erwartenden Anstieg der Anzahl Abteilungen ist die Erstellung zusätzlicher Schulräume in einem Neu- oder Ersatzneubau unumgänglich. Gleichzeitig gilt es, die räumlichen Strukturen der bestehenden Schulgebäude auf die Anforderungen einer zeitgemässen Schule anzupassen. 

In der Gesamtbeurteilung während der Strategiephase (Teilbericht Strategie), welche am 24.06.2022 abgeschlossen wurde, schnitt die Strategie 1 am besten ab. In ihr wird ein Ersatz der Turnhalle 4 durch ein neues 3-geschossiges Oberstufengebäude vorgeschlagen. Dieser Vorschlag vermochte aus städtebaulicher, betrieblich-organisatorischer und aus wirtschaftlicher Sicht am besten zu überzeugen. Aufgrund der Ergebnisse des Teilberichts Strategie hat der Gemeinderat entschieden, dass für die kommende Phase der Machbarkeit folgende Planungsperimeter gelten sollen:

  • Die Turnhalle 4 soll abgebrochen werden. An jenem Standort ist ein Schulhaus-Neubau für den Ausbau auf 24 Abteilungen vorgesehen.
  • Das Mehrzweckgebäude soll weiterhin bestehen bleiben und saniert werden.
  • Beim Bünzschulhaus/Schwimmbad soll ein Ersatzneubau für die Turnhalle 4 entstehen.
  • Das Areal vis-a-vis der Dreifachturnhalle soll als langfristige Erweiterungsfläche für die Schulanlage ausgewiesen werden.
  • Die aufgezeigte Erweiterung und Attraktivierung der Aussenflächen im Bereich des heutigen roten Platzes sowie die Sportplatzwiese sollen weiterverfolgt werden.
  • Auch der angestrebte Kauf der Schlossparzelle, angrenzend an den heutigen Sportplatz, soll als langfristiges Entwicklungspotenzial aufgenommen werden.
  • Die Verlegung der kantonalen Radroute im Bereich des Schulareals Hellmatt soll mlt einem separaten Projekt weiterverfolgt werden.

In der MachbarkeitsphaseMachbarkeitsstudie), welche am 26.05.2023 abgeschlossen werden konnte, wurde nachgewiesen, dass das Etappierungskonzept mit der Erstellung eines Ergänzungsbaus, der Sanierung des Oberstufenschulhauses sowie der Sanierung des Mehrzweckgebäudes richtig ist. Seit dem Abschluss der Strategiephase kam hinzu, dass alle Gemeinden des Schenkenbergertals neu auch in die Bezirksschule Wildegg wechseln wollen, weshalb die Oberstufenanlage auf 27 Abteilungen auszubauen ist. Ebenfalls angepasst wurde, dass am früher geplanten Standort in der Nähe des Schwimmbads keine 3-fach-Turnhalle gebaut werden kann und auf einen anderen Standort ausgewichen werden muss.


Gemeindevertrag zwischen den Einwohnergemeinden Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Schinznach, Thalheim, Veltheim und Möriken-Wildegg

Die Gemeinderäte der Gemeinden Möriken-Wildegg, Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Schinznach, Thalheim und Veltheim wollen die «Regionale Oberstufe Möriken-Wildegg» und haben in einem Vertrag die Details festgehalten. Mit Aufhebung der Bezirksschule Schinznach werden alle Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler aus dem Schenkenbergertal neu in Wildegg beschult. Der SeReal-Standort in Veltheim bleibt bestehen. Insgesamt beteiligen sich die Gemeinden mit 17 Millionen Franken an den Investitionen der Gemeinde Möriken-Wildegg.

Seit 2021 ist die Gemeinde Möriken-Wildegg intensiv an der Planung eines Ausbaus der Oberstufe, der sich hauptsächlich aus dem eigenen Bevölkerungswachstum ergibt. Mit dem Entscheid, dass Rupperswil künftig alle Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler statt nach Lenzburg nach Wildegg senden soll, und auch die Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler aus dem Schenkenbergertal künftig nach Wildegg gehen werden, wurde die Planung seit März 2023 auf 27 Abteilungen ausgerichtet.

Die Gemeinderäte der neun Gemeinden Möriken-Wildegg, Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Thalheim, Schinznach und Veltheim haben in den vergangenen Monaten intensiv über die künftige Zusammenarbeit in der «Regionalen Oberstufe Möriken-Wildegg» verhandelt. Alle Gemeinderäte dieser neun Gemeinden haben dem Vertrag zugestimmt.

Mit Aufhebung der Bezirksschule in Schinznach, die mit der Fusion von Villnachern mit Brugg die vom Kanton vorgegebenen Mindestschülerzahlen nicht mehr erreichen wird, ist auch der Standort der Sekundar- und Realschule (SeReal) in Veltheim gefährdet. Die SeReal Veltheim soll dank des neuen Vertrags als Aussenstandort der «Regionalen Oberstufe Möriken-Wildegg» angegliedert werden und kann so für die Schülerinnen und Schüler aus dem Schenkenbergertal bestehen bleiben. Im Gegensatz zur Bezirksschule ist eine solche Lösung bei einem SeReal-Standort möglich. Sämtliche Verträge von Schulleitungen und Lehrpersonen der Kreisschule Oberstufe Schenkenbergertal gehen an die neue Arbeitgeberin über, sofern die betroffenen Mitarbeitenden dies wünschen.

Am Oberstufenstandort Wildegg wird in den kommenden Jahren Schulraum für 27 Abteilungen bereitgestellt. Dies bedingt den Neubau einer 3-fach-Turnhalle, eines neuen Oberstufenschulhauses und die Sanierung von zwei weiteren Gebäuden. Im März 2023 ist die Gemeinde Möriken-Wildegg von einem Investitionsvolumen von 34 Millionen Franken ausgegangen.

Die Gemeinderäte haben sich darauf geeinigt, dass Möriken-Wildegg 50 Prozent der Investitionen trägt und die anderen acht Gemeinden die weiteren 50 Prozent gemäss ihrem Schüleranteil untereinander aufteilen. Die acht Vertragsgemeinden steuern also insgesamt 17 Millionen Franken an die Investitionen der Gemeinde Möriken-Wildegg bei. Diese 17 Millionen Franken sind gedeckelt. Im Gegenzug erhalten die Vertragsgemeinden Einsitz im Strategischen Schulführungsorgan sowie im Umfang ihrer Beteiligung ein Mitnutzungsrecht an den Oberstufenanlagen. Anlagenkosten einer Oberstufe wie Abschreibungen und Zinskosten werden über ein jährliches Schulgeld an die «Zulieferer-Gemeinden» weiterverrechnet. Indem die Gemeinden Investitionsbeiträge leisten, reduziert sich für sie das jährliche Schulgeld um die Abschreibungen und Zinskosten. Entsprechend sind die Investitionsbeiträge für die Gemeinden ein Nullsummen-Spiel, weil sie damit weniger Schulgeld zu bezahlen haben. Mit den Investitionsbeiträgen reduzieren sie aber das finanzielle Risiko der Gemeinde Möriken-Wildegg und unterstreichen ihren Willen einer langfristigen Zusammenarbeit.

Am MöWi-Samstag vom 23. März 2024 wurde über die Details im Gemeindevertrag, die Infrastruktur sowie was bisher geschah informiert.

Gemeindevertrag, der zur Genehmigung vorgelegt werden soll.
Botschaft Seite 19 bis 22
Medienmitteilung vom 22.03.2024
Bericht Lenzburger Bezirks-Anzeiger vom 28.03.2024
Bericht Lenzburger Nachrichten vom 28.03.2024


Neubau eines Oberstufenschulhauses, den Abbruch der Turnhalle 4, die Sanierung des Mehrzweckgebäudes sowie die Neugestaltung der Umgebung inkl. Aussensportanlage im Gebiet Hellmatt 

Für die Erweiterung der Schulanlage Hellmatt wurde ein einstufiger und anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt. Mit einer dem Projektwettbewerb vorgelagerten Präqualifikation wurden aus 26 Bewerbungen acht Planerteams für die Teilnahme am Projektwettbewerb zugelassen. Das Preisgericht trat am 11. Januar und am18. Januar 2024 zur Beratung und Beurteilung der eingereichten Projekte zusammen. Einstimmig wurde dem Gemeinderat empfohlen, das Projekt «den Faden aufnehmen» von gsj Architekten AG, Solothurn, weiterzubearbeiten. In der Gesamtwürdigung schreibt das Preisgericht: Insgesamt handelt es sich um einen sehr differenziert ausgearbeiteten, allen Zielen des Programms weitgehend entsprechenden qualitätsvollen Vorschlag. Namentlich die integrative Entwurfsidee und das klare zeitgemässe Bauprinzip, die hohe Anpassungsfähigkeit sowie die grosszügigen und vielfältig nutzbaren Innen und Aussenräume überzeugen.

Am 24. Februar 2024 wurde über die geplante Erweiterung der Schulanlage Hellmatt sowie die künftige Schulorganisation am MöWi-Samstag informiert. Die Architektin von gsj Andrea Stampfli stand dabei für Fragen der Bevölkerung zur Verfügung. Das Ergebnis des Projektwettbewerbs ist in einem umfassenden Bericht des Preisgerichts festgehalten.

Botschaft Seite 23 bis 26
Bericht des Preisgerichts zur Erweiterung der Schulanlage Hellmatt vom 14.02.2024
Bericht der Aargauer Zeitung vom 23.02.2024
Bericht Lenzburger Bezirks-Anzeiger vom 29.02.2024


Neubau 3-fach-Turnhalle im Gebiet Unteräsch

Die Gemeindeversammlung vom 22.06.2023 hat einen Planungskredit von insgesamt CHF 430 000.00 bewilligt. Dieser Kredit beinhaltete auch die Kosten für die Durchführung eines Gesamtleistungswettbewerbs. Zum Zeitpunkt jenes Kreditbeschlusses hat der Gemeinderat die Frage, ob eine 2-fach oder 3-fach-Turnhalle gebaut werden soll, noch offen gelassen. Nach eingehender Prüfung hat der Gemeinderat entschieden, mit einer 3-fach-Turnhalle sogleich Reserven für die Primarschule Möriken zu schaffen. Die dortige Turnhalle 5 könnte in den nächsten Jahren sanierungsbedürftig werden. Die Realisierung einer 3-fach- statt einer 2-fach-Turnhalle entspricht einer (kostengünstigeren) Vorinvestition in die notwendige Turnhalleninfrastruktur für den Schulstandort Möriken und dem Bedarf der Sportvereine.

Da die Turnhalle rasch möglichst und in einem günstigen Kostenrahmen erstellt werden soll, hat sich der Gemeinderat für die Durchführung einer Gesamtleistungssubmission entschieden. Über einen zweistufigen Gesamtleistungswettbewerb mit integrierter Totalunternehmer-Submission wurde das Projekt inkl. Kostenvoranschlag ermittelt.

Mit einer vorgelagerten Präqualifikation wurden aus acht Bewerbungen fünf Anbieter für die Teilnahme am Gesamtleistungswettbewerb zugelassen. Das Preisgericht trat am 25.03.2024 und 27.03.2024 zur Beratung und Beurteilung der eingereichten Projekte zusammen. Neben den städtebaulichen und architektonischen Anforderungen wurden insbesondere die Funktionalität, der Betrieb und der Preis bewertet. Einstimmig wurde dem Gemeinderat empfohlen, das Projekt der Firma Erne AG Holzbau, Laufenburg, weiterzubearbeiten. In der Gesamtwürdigung schreibt das Preisgericht: «Das Projekt besticht durch den architektonischen Ausdruck, die grosszügig generierten Aussenräume und eine gut funktionierende Innenraumdisposition. Es gelingt den Projektverfassenden, die Aufgabenstellung in hoher Qualität zu lösen. Der Vorschlag mit der ortsbaulich guten Anordnung des Gebäudevolumens und der sorgfältigen Ausgestaltung der Aussenräume verspricht eine gute Einordnung am Ortseingang von Möriken. Gesamthaft gesehen überzeugt das Projekt auf fast allen Bearbeitungsebenen. Das Projekt verspricht im Innern wie aussen sehr gute räumliche Qualitäten, weist einen hohen Nutzwert auf und stellt einen angenehmen Aufenthalt in Aussicht.»

Am MöWi-Samstag vom 04.05.2024 wurde über den geplanten Neubau informiert. Der Totalunternehmer Erne AG Holzbau sowie Fabian Meier von Hornberger Architekten standen dabei für Fragen der Bevölkerung zur Verfügung.

Botschaft Seite 28 bis 31
Bericht Würdigung Projekte Turnhalle vom April 2024
Medienmitteilung vom 07.05.2024
Bericht Aargauer Zeitung vom 08.05.2024
Bericht Lenzburger Bezirks-Anzeiger vom 16.05.2024


Finanzierung

Der Gemeinderat Möriken-Wildegg beantragt der Gemeindeversammlung vom 06.06.2024 folgendes:

a. Genehmigung des Gemeindevertrags zwischen den Einwohnergemeinden Auenstein, Brunegg, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil, Schinznach, Thalheim, Veltheim und Möriken-Wildegg betreffend Führung der Regionalen Oberstufe Möriken-Wildegg

b. Verpflichtungskredit von CHF 29 780 000.00 für den Neubau eines Oberstufenschulhauses, den Abbruch der Turnhalle 4, die Sanierung des Mehrzweckgebäudes sowie die Neugestaltung der Umgebung inkl. Aussensportanlage im Gebiet Hellmatt

c. Verpflichtungskredit von CHF 13 300 000.00 für den Neubau einer 3-fach-Turnhalle im Gebiet Unteräsch

Mehr Informationen zu:

  • Schulgeld
  • Investitionsbeiträge
  • Betriebliche Folgekosten
  • Kapitalfolgekosten
  • Investitionsplan
  • Finanzplan

finden Sie in der Botschaft auf den Seiten 15 und 16.

Finanzplan
Stellungnahme der Finanzkommission (siehe auch Botschaft Seite 18)
Medienmitteilung vom 13.05.2024
Bericht Aargauer Zeitung vom 15.05.2024

Am MöWi-Samstag vom 04.05.2024 informierte der Gemeinderat über die Finanzierung.

Eine Investition in die Zukunft

Möriken-Wildegg hat schon immer erkannt, dass ein attraktives Bildungsangebot viel zu einer lebenswerten Gemeinde beiträgt. Die neue Schulorganisation sowie die Infrastrukturprojekte sind eine Investition in die Zukunft, nicht nur, aber vor allem auch für unsere Kinder und Jugendlichen. Mit dem Ausbau der Regionalen Oberstufe wird Möriken-Wildegg 50 Jahre nach der Gründung der Bezirksschule ein wichtiges und unbestrittenes Schulzentrum in der Region sein und der Schulstandort Wildegg wird langfristig gesichert.

Der Gemeinderat ist der Überzeugung, nach einer intensiven und breit abgestützten Vorbereitungsphase dem Souverän eine ausgereifte Vorlage zur Abstimmung unterbreiten zu können.